Wenn du sie noch nicht kennen solltest - dies ist die traurige Geschichte von zwei schwedischen Brüdern und zwei uruguayischen Jungs, die in Uruguay im Gefängnis sitzen.
Im Internet gibt es eine Homepage, die eingehend und am gründlichsten über den Fall informiert: http://www.muchachos.cjb.net Kontakt: muchachos@sindominio.net Die Geschichte ist folgendermaßen: (Wenn du die Geschichte mit allen Details kennen willst, dann besuche die Homepage) Gerardo Giménez (22) und Miguel Giménez (20) sind zwei schwedische Brüder, Söhne von uruguayischen Eltern, die während der letzten Militärdiktatur in Uruguay (1973-1984) in Schweden im Exil waren. Alexander Montero (19) und Alexis Tourné (19) sind zwei Freunde von ihnen. Diese vier Jungs waren in einem Stadtteil Montevideos sozial engagiert. Sie beteiligten sich zum Beispiel an der Wiederherrichtung eines Sportplatzes und am Aufbau eines stadtweiten Computernetzes, um den Jugendlichen in der Zone eine Alternative zu bieten, mit der sie die traurige Lebensqualität verbessern könnten, die der Staat und die wirtschaftliche Situation in Uruguay ihnen anbietet. Die Polizei hatte sie schon seit einiger Zeit im Visier. Die letzten Monate vor der Festnahme passierte es nicht mehr alle vierzehn Tage oder ein mal die Woche, dass sie angehalten und nach Waffen durchsucht wurden oder nach ihren Papieren gefragt. Es geschah jeden Tag. Bis dahin, dass ihnen gedroht wurde, dass Gelände ihres eigenen Hauses zu verlassen, auf dem sie mit Freunden quatschten. Am 27. September 1999 um 21.30 Uhr fand ein Überfall in ihrem Stadtteil statt (genau um die Ecke von Alexanders Haus). Sie quatschten gerade mit Freunden an einer Ecke an der Hauptstraße, etwa 250 Meter vom besagten Viertel entfernt, als sie eine Polizeistreife mit voller Geschwindigkeit vorbeirasen sehen. Sie sehen die Streife (da sie genau vor ihren Augen vorbeifährt) und einer der Polizisten sagt in einem der Gedächtnisprotokolle, dass er sie ebenfalls gesehen hat. Drei bis vier Minuten später, kommt die gleiche Streife, nach Aufnahme der Anzeige, auf der gleichen Straße in der entgegen gesetzten Richtung zurück, und so, eben nur so, sagen sie: "Sie sind es". Das sind alle Beweise, die die Polizei hatte, um sie für einen Überfall auf ein Lebensmittelgeschäft anzuklagen. Sie haben bei ihnen weder Waffen gefunden, noch sonst irgendetwas, was sie in Verbindung mit dem Raubüberfall bringen könnte. Also werden sie in Handschellen gelegt und mit zum 17ma (???) Polizeirevier genommen. Und da es keine Beweise gibt, werden sie gefoltert, um sie dazu zu bringen, Aussagen zu unterschreiben, in denen sie des Raubüberfalls beschuldigt werden. Sie werden brutal fertig gemacht. Schläge auf die Hoden. An den Haaren über den Fußboden der Wache schleifen. Faustschläge. Tritte. Am Schlimmsten erging es den Brüdern Giménez, weil sie Gringos sind und Kinder von politischen Exilierten. Aber die schwerste Verletzung wird Miguel (der jüngere Bruder) zugefügt als ein Beamter ihm befielt, sich hinzuknien. Da er aber mit den Handschellen an einen Schreibtisch gefesselt ist, kann er dies nicht machen und so stößt ihn diese "Person" auf den Boden und tritt ihm auf den Kopf. In diesem Moment fühlt Miguel etwas wie eine Explosion. Das war sein Gehör. Ein Jahr später kann Miguel manchmal hören, manchmal auch nicht. Sie wurden nicht medizinisch behandelt. Der einzige, der von einem Gerichtsarzt untersucht wurde, war Alexander am Tag nach den Folterungen. Dieser Arzt erklärte, die Wunden und Male wären alt. Miguel wird nach einigen Tagen "von außerhalb untersucht" und danach festgestellt, dass es dem Jungen gut geht. Dabei wird nicht einmal versucht, die heftige innere Verletzung in seinem Ohr anzusehen. Es soll auch noch extra erwähnt sein, dass mit den vier Jungs noch ein Minderjähriger zur Wache gebracht worden ist, der auch physisch und psychisch gefoltert wurde, genau wie seine Freunde. Zwei Tage später aber, wird er vor einen Jugendrichter gestellt, der umgehend seine Freilassung anordnet. Da die Polizei nichts in der Hand hatte, was auf eine Verwicklung in den Überfall hinwies, "findet" sie in der Nähe des Tatortes eine Tasche mit Stich- und Schusswaffen, zwei Kapuzen, mehrere Päckchen mit Süßigkeiten und eine große Menge Geld in Waren des Lebensmittelgeschäftes. Auf keiner der Waffen waren Fingerabdrücke. Kann jemand so umsichtig und schlau sein, dass er die Fingerabdrücke von den Waffen entfernt, mit denen er gerade zehn Minuten zuvor einen Raubüberfall begangen hat, und sich dann an einer Ecke der HAUPTSTRAßE hinsetzt, 250 Meter vom Tatort entfernt und dabei noch wenige Minuten bevor er festgenommen wird, die Streife direkt an sich vorbeifahren sieht? Kann jemand gleichzeitig so dumm und schlau sein? - Wir haben die Gegend gesehen und sie ist voller freier, unbebauter Gelände - Sind wohl die Jungs, die dort ja aufgewachsen sind, diese Dummen? Oder macht wohlmöglich der Strafrichter, WILLIAM CORUJO, "einen auf dumm", der wohl nicht mal fähig war, einen Plan der Gegend zur Hand zu nehmen und zu sehen, in welchen Entfernungen und in welchem Zeitraum die Vorfälle geschehen sind. Da es keine glaubwürdigen Beweise gab, erfand die Polizei einen weiteren Überfall und klagt die Jungs an, diesen ebenfalls begangen zu haben. Der Händler sagt zunächst, er sei wenige Minuten nach dem Raub auf das Lebensmittelgeschäft überfallen worden. Später in seiner Aussage ändert er das Datum, bis er damit zufrieden ist und angibt, er sei drei Tage vorher beraubt worden. Das Merkwürdige daran ist - wie hat die Polizei von dem Gesetzesbruch erfahren, wenn der Händler die Anzeige noch gar nicht gemacht hatte? Der ganze Fall ist voll von solchen Unregelmäßigkeiten und Absurditäten. Keiner der Kaufleute erkennt die Jungs wieder; und da der Lebensmittelhändler zu nervös war, um eine Gegenüberstellung zu machen, geschieht etwas total Komisches. Die Polizei lässt die Jungs den Lebensmittelhändler wieder erkennen. Aber wie kann man den Krämer aus seinem Viertel nicht kennen? Die Polizei aber zieht daraus überaus intelligent folgenden Schluss: Wenn die Festgenommenen den überfallenen Lebensmittelhändler kennen, dann deshalb, weil sie diejenigen sein müssen, die den Überfall ausgeübt haben! Wir erklären, dass der Kaufmann Alexander seit seiner Geburt kennt, und als ihm bekannt wird, dass die Polizei die Jungs mit der Tat in Verbindung setzen, versucht er, seine Anzeige zurückzuziehen, aber dafür ist es schon zu spät. Zwei Tage nach ihrer Festnahme, schickt der Richter sie in das Gefängnis COMCAR, wo sie bis heute gefangen gehalten werden. Dort werden sie von den Schließern und Aufstandsbekämpfungseinheiten gefoltert. Alexander wird für 85 Tage total isoliert und 24 Stunden am Tag eingesperrt. Miguel werden gegen seinen Willen Beruhigungsmittel verabreicht, und später versuchen sie, ihn zu töten. Aber seine Mitgefangenen schaffen es, ihm das Leben zu retten. Etwa ein Jahr nach der Verhaftung, hat der Richter William Corujo am 15 September 2000 Gerardo Giménez zu 7 Jahren und einem Monat, und Miguel Giménez, Alexis Tourné und Alexander Montero zu 7 Jahren und 4 Monaten Haft verurteilt. Dabei ist besonders darauf hinzuweisen, dass bei den Verurteilungen zu diesen jahrelangen Haftstrafen, bereits berücksichtigt wurde, dass die Angeklagten nicht vorbestraft waren, dass der Festnahme Geständnis kein Widerstand entgegen gebracht wurde. Und dass das Strafmaß bei solchen Anklagen normalerweise bei 5 Jahren liegt. Jetzt muss man in Berufung gehen. Und aufgrund der Schwere des Falles wird diese beim Obersten Gerichtshof verhandelt werden. ## NEUESTE NACHRICHTEN ## Seit dem 6. August 2001 ist der Stand der Verhandlung so, dass es zu einer positiven Entscheidung kommen könnte. Zur Zeit liegt der Fall beim Berufungsgericht, das die zuständigen Anwälte darüber informierte, dass es einen neuen Richter berufen würde, angesichts der Tatsache, dass drei sich nicht über den Fall einigen konnten. So wirkt sich der Druck, der in Uruguay und im Ausland ausgeübt wird, auf irgendeine Weise auf die Gerichte aus. Es ist also ungemein wichtig, Briefe, e-mails und Faxe zu schicken oder anzurufen und die Freiheit der Jugendlichen zu fordern, dessen einziges Vergehen darin besteht, dass sie für die Einhaltung der Menschenrechte kämpfen, die in Uruguay heute mit Füßen getreten werden. Auf der Homepage befinden sich Beispielbriefe - zum Verschicken bereit - und noch einiges andere Material zum Verteilen. Dies muss an den Obersten Gerichtshof verschickt werden: Suprema Corte de Justicia (Oberster Schnitt von Gerechtigkeit) Email: scjrrpp@poderjudicial.gub.uy Richtung: Durchgang der menschlichen Rechte 1310 - Montevideo - Uruguay Tel.: ( ++598 ) ( 2 ) 900 10 41 Fax: ( ++598 ) ( 2 ) 902 35 49 Internationale Kommission für die Freiheit der Muchachos Die Internetseite über den Fall - mit den neuesten Informationen - ist: http://www.muchachos.cjb.net Kontakt: [ Uruguay ] e-mail: elorejano73@hotmail.com Tel. 094 30 14 23 [ Schweden ] email: vsu@spray.se [ Argentinien ] (Auch auf Deutsch) e-mail: muchachos@sindominio.net >>> Bitte verbreite und verschicke diese Mail weiter >>>
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